Bewältigte Schicksale – 73 Jahre Deportation der Russlanddeutschen

Der 28. August war und ist für viele der Deutschen aus Russland ein Tag, der ihr Leben für immer verändert hat.
Am 28. August 1941 erließ der Oberste Sowjet der Sowjetunion auf Geheiß Stalins den Erlass ,,Über die Umsiedlung der Deutschen, die in den Wolga-Rayons leben“. Was danach folgte, war eines der größten Verbrechen des kommunistischen Regimes an Menschen, die nichts mit der verbrecherischen Expansion von Nazi-Deutschland zu tun hatten. Fast zwei Millionen Russlanddeutsche wurden nach Sibirien, Zentralasien und Kasachstan verschleppt. Männer und Frauen ab 15 wurden als Zwangsarbeiter in der sogenannten Trudarmee eingesetzt. Beinahe ein Drittel der Russlanddeutschen sind durch Deportationen und das Elend der Zwangsarbeit ums Leben gekommen.
Am 27. August gedachte das Integration-Kulturzentrum e.V. im Rahmen des Seniorentreffs in Partnerschaft und in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes Mettmann derer, die es lebend aus dieser Prüfung schafften – und derer, die nicht mehr mit uns sind.
Bereits 2010 gab das IKZ ein Buch über die bewältigten Schicksale der Russlanddeutschen heraus, das zwei Auflagen erlebt hat. Unter Redaktion von Frau Lawruk, Frau Gofmann, Frau Sirotschev und Herrn Streichsbier sind hier die Schicksale der älteren Generation der Russlanddeutschen in eindrucksvoller Weise versammelt, von der Zwangsarbeit in der Trudarmee bis zu Hunger und Deportation.
Im Rahmen des Seniorentreffs wurden viele der Protagonisten geehrt. Doch besonders bleiben in unserer Erinnerung jene, die seit über 70 Jahren in der kalten Erde Sibiriens und Zentralasiens liegen, oft namenlos – aber nicht vergessen.

 

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